Die Schwarze Heidelibelle ist Libelle des Jahres 2019
Die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) ist die kleinste Vertreterin unter den Großlibellen und wird in ihrer Größe sogar von den Prachtlibellen übertroffen, die systematisch zu den Kleinlibellen zählen. Die namensgebende schwarze Körperfärbung der adulten Männchen macht die Art unverwechselbar. Ihren wissenschaftlichen Artnamen ‚danae‘ verdankt sie den goldgelben tropfenförmigen Zeichnungen auf dem schwarzem Grund der Körperseiten. Danae war in der griechischen Mythologie die Geliebte des Zeus, der eines nachts als Goldregen heimlich durch ein Fenster in ihr Gemach eindrang.
Die Schwarze Heidelibelle ist eine typische Art kleinerer, nährstoffarmer und mooriger Stillgewässer oder entsprechender, flachmoorähnlich ausgeprägter Sumpf- und Verlandungszonen. Mitunter werden auch neu entstandene Gewässer angenommen, allerdings sind solche Besiedelungen meist nur temporär und die Vorkommen verschwinden in den Folgejahren wieder.
Die dunkle Färbung und die damit verbundene höhere Wärmeabsorption verschafft dieser Libellenart in Gegenden mit mäßig warmem bis kühlem Sommerklima einen entscheidenden Überlebensvorteil. Während sie in der Norddeutschen Tiefebene häufig vorkommt, zeigt sie in den wärmeren südlichen Landesteilen eine deutliche Präferenz für die mittleren bis hohen Lagen ab ca. 400m üNN. In der Schweiz und in Österreich wurden erfolgreiche Reproduktionen gar in Höhen von über 2000m nachgewiesen.
Die Bestandsentwicklung der Schwarzen Heidelibelle ist in den letzten Jahren deutlich rückläufig. Die Rückgangsfrequenz bei den Fundorten ist bundesweit mit 40% die höchste unter allen Libellenarten! Die Ursachen hierfür liegen im Zusammenwirken von Klimaerwärmung, Eutrophierung und Lebensraumverlusten durch Landschaftsveränderungen. Im Landkreis Miltenberg gibt es bislang 5 Fundortnachweise.
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